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Unverhofft kommt oft
Wurde Ihnen eingeredet, Analsex sei etwas perverses und anstößiges, dann können Sie dieses Ammenmärchen getrost vergessen. Immer mehr Menschen entdecken diese sexuelle Spielart für sich und reden ganz offen darüber. So haben in Deutschland etwa 42% aller Frauen und 40% aller Männer bereits Erfahrungen mit Analsex gesammelt. Ein weiteres Ammenmärchen ist die Klassifizierung von Analverkehr als Homosexuellen-Praktik. Tatsächlich haben Homo- und Heterosexuelle in etwa gleich oft – oder selten – Analverkehr. Entscheidend sind hierbei die individuellen Vorlieben, nicht die sexuelle Gesinnung. Geben Sie also nichts auf die Vorurteile anderer, sondern machen Sie lieber Ihre eigenen Erfahrungen.
Nerven-Kitzel
Da gerade im Bereich des Anus viele Nerven enden, ist diese Zone sehr sensibel und verheißt dementsprechend starke Lustgefühle, wenn man sich entspannt darauf einlassen kann. Gerade der Hauch des Verbotenen, der den Analverkehr immer noch umgibt, macht ihn für viele Menschen umso reizvoller und aufregender. Übrigens empfinden auch Männer die Stimulation ihres Analbereiches, etwa mit einem Finger, als überaus erregend, denn gerade über den Anus lässt sich der männliche G-Punkt, die Prostata, durch Reiben und Massieren sehr effektiv stimulieren. Auch bei Frauen liegt die Analregion nur unweit der erogenen Zonen des Vaginalbereichs und der Klitoris, weswegen diese bei einer Penetration des Analbereiches ebenfalls stimuliert werden. Männer empfinden das Eindringen in den engen Analtrakt der Frau als besonders erregend, ebenso wie die zusätzliche Stimulation des erigierten Penis durch den weiblichen Schließmuskel. Wollen Sie diese neue, ungewohnte Erfahrung wagen, bitten Sie Ihren Partner, während des Geschlechtsverkehrs zusätzlich Ihre Klitoris oder Vagina mit der Hand oder einem Vibrator zu stimulieren, damit diese Erfahrung für Sie umso lustvoller wird. Wichtig ist vor allem am Anfang ein langsames, vorsichtiges Eindringen, denn nur so können Sie dieses Liebesspiel ohne Schmerzen in vollen Zügen genießen. Wilde, harte Stöße sollten Sie und Ihr Partner sich für andere Sexualpraktiken aufheben.
Gut vorbereitet?
Da der Analbereich eine besonders empfindliche Zone ist und entsprechend leicht verletzt werden kann, sollten Sie unbedingt einige Vorkehrungen treffen, bevor Sie sich ins Abenteuer stürzen. Oberstes Gebot beim Analverkehr ist die Hygiene. Sowohl der After als auch die Hände beider Partner und der Penis Ihres Liebsten sollten vor dem Analsex gereinigt sein. Um Verletzungen und Schmerzen beim Eindringen auszuschließen, verwenden Sie ein Gleitgel, das Sie in Drogerien, Sexshops oder Apotheken kaufen können, denn der After produziert im Gegensatz zur Ihrer Vagina bei Erregung keine Gleitflüssigkeit. Bei kleinen Verletzungen im Analbereich ist die Infektionsgefahr mit dem Hepatitis- oder Aidsvirus besonders hoch. Verwenden Sie daher, ganz besonders wenn Sie nicht in einer festen Beziehung sind, ein Kondom. Ebenso besteht bei einem anschließenden Eindringen in Ihren Vaginalbereich, ganz egal ob mit dem Penis oder den Fingern, die Gefahr, dass Bakterien, Viren oder Keime vom Analtrakt übertragen werden. Wenn Sie zuvor jedoch Penis und Finger gründlich waschen und/oder Ihr Partner ein neues Kondom überstreift, können Sie unbesorgt mit dem Liebesspiel weitermachen.
Allzeit bereit?
Genauso wichtig wie eine gute Vorbereitung ist allerdings, dass Sie auch wirklich zum Analsex bereit sind und dabei keine Schmerzen empfinden. Testen Sie allein oder gemeinsam mit Ihrem Partner doch zunächst einmal mit einem Finger, ob die anale Penetration Ihnen gefällt. Ist dies von vornherein nicht der Fall, scheuen Sie sich nicht, dies Ihrem Partner zu sagen und – nicht nur – die Finger davon zu lassen.