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Männer sind ein wenig wie Überraschungseier: auch wenn man eine grobe Vorstellung von ihrer Beschaffenheit hat, weiß man doch nie genau, was man letzten Endes zu Tage fördert, wenn man die süße, knackige Schokoladenhülle erst einmal entfernt hat. Regelmäßig gelingt es den Herren der Schöpfung mühelos, unendlich große Fragenzeichen in verwirrte weibliche Augen zu zaubern, begleitet von ratlosem Kopfschütteln als Nebenwirkung. Möglicherweisen wünschen auch Sie sich eine Gebrauchsanweisung oder eine detaillierte Beschreibung der Gedankenwelt dieser sonderbaren Gattung Mann. Eines vorweg: Den Masterplan zum Umgang mit dieser Spezies gibt es – zumindest zum jetzigen Standpunkt der weiblichen Forschung – nicht, denn schließlich versteht sich das ‚starke‘ Geschlecht mitunter selbst nicht allzu gut. Dieser kleine Überlebens-Guide wird das Leben mit dem wilden Tier an Ihrer Seite jedoch um einiges angenehmer machen.

Überlebensregel Nummer Eins: Männer brauchen Artgenossen

Männer sind gewissermaßen Rudeltiere und suchen die Gesellschaft Ihresgleichen – dementsprechend wollen und müssen sie auch einmal unter sich sein. Akzeptieren Sie das und meckern Sie nicht über die gelegentlichen Männerabende, Kneipentouren, Sportveranstaltungen oder Autoschraubereien, die Ihr Partner zusammen mit seinen männlichen Artgenossen bestreitet. Noch wichtiger: bestehen Sie nicht darauf, mitzukommen! Sie können sich sicher sein, dass Sie manche Dinge gar nicht wissen wollen. Lassen Sie Ihren Liebsten nur guten Gewissens mit seinen Artgenossen losziehen, umso freudiger und friedlicher kehrt er anschließend zu Ihnen zurück. Schließlich würde es Ihnen auch früher oder später auf die Nerven gehen, wenn Ihr Schatz Ihren Frauenabenden beiwohnen würde und Sie sämtliche Tratschereien mit Ihren Freundinnen zuerst durch den Beziehungsfilter jagen müssten.

Regel Nummer Zwei: Der Mann braucht seine Höhle

Von den neandertalerischen Ursprüngen der Männerwelt sind nicht nur die starke Körperbehaarung, der strenge Geruch und der Hang zu barbarischen Freizeitbeschäftigungen übriggeblieben. Fakt ist: Jeder Mann braucht hin und wieder seine imaginäre Höhle, oder mit anderen Worten: seine Ruhe, Zeit für sich allein, eine Rückzugsmöglichkeit. Das hat nichts damit zu tun, dass er Sie nicht mehr ertragen kann. Manchmal brauchen Männer einfach etwas länger, um sich mit bestimmten Ideen anzufreunden, über Dinge nachzudenken oder Probleme zu lösen. Im Gegensatz zum kommunikativen weiblichen Wesen lösen Männer Probleme nicht durch Reden, sondern eher durch Handeln. Wenn Männer über Probleme oder Ängste nicht reden möchten, dann nicht, weil sie Ihnen nicht vertrauen, sondern weil sie das Gefühl haben, allein damit umgehen zu müssen. Schließlich sind sie ja das „starke“ Geschlecht, die Helden, Abenteurer, Beschützer und Eroberer. Nicht die Weichspüler. Dringen Sie also nicht in dieses geistige „Rückzugsgebiet“ Ihres Partners ein, ansonsten fühlt er sich bedroht, und lassen Sie ihm seine Höhle.

Alles Ansichtssache

Männer lieben es, Dinge anzuschauen. Sie bewundern mit Hingabe die kleinsten Details von Eisenbahnen, Spielzügen beim Fußball oder Sportwagen. In der Disko sehen sie Ihnen beim Tanzen lieber zu, statt mitzumachen. Attraktiven Frauen auf der Straße wird grundsätzlich, meist unbewusst, hinterher gesehen. Männerblicke wandern geradezu magnetisch angezogen zu Beinen, Hintern oder Ausschnitt Ihrer potenziellen Rivalinnen. Seien Sie unbesorgt und bleiben Sie gelassen, solche Verhaltensmuster sind Ihrem Liebsten geradezu in die Wiege gelegt worden. Genau wie in der Disko bedeutet das Beobachten jedoch keineswegs, dass das männliche Wesen dann auch zur Tat schreitet.Nomen Est Omen

Oder mit anderen Worten: was Ihr Partner sagt, das meint er auch so. Und zwar genau so und nicht anders. Findet er, dass Sie in diesem Kleid gut aussehen, dann entspricht dies der Wahrheit. Wiederholtes Nachfragen reizt ihn nur und lässt ihn an Ihrem Vertrauen in seine Urteilsfähigkeit zweifeln. Umgekehrt erwartet Ihr Schatz das aber auch von Ihnen. Wenn Sie Fragen wie „Ist alles in Ordnung?“ pikiert mit JA beantworten, obwohl, Ihrer Meinung nach, vollkommen ersichtlich ist, dass eben nicht alles in Ordnung ist, so wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Partner diese Aussage klaglos akzeptiert und nicht weiter darauf eingeht. Das hat nichts mit Ignoranz zu tun, sondern mit seiner Art von Verständnis.Männer sind sehr schlecht im Rätsel raten und noch schlechter im Gedanken lesen. Tun Sie sich und ihm also einen Gefallen und sagen Sie stets klipp und klar, was Sie stört und was Sache ist. Dass er Ihren Gedankengängen dann auch immer folgen kann, ist zwar nicht gesagt, aber die Richtung ist zumindest schon einmal gegeben.

Männer sind keine Eisblöcke

Dass unsere männlichen Lieblinge selten Gefühle zeigen oder über sie reden, heißt noch lange nicht, dass sie keine haben! Ganz im Gegenteil, manchmal sind sogar so viele davon da, dass Ihr Partner sie lieber für sich behält, um nicht für schwach, verweichlicht, mit anderen Worten unmännlich gehalten zu werden, denn das Ammenmärchen, dass nur harte Männer gute Männer sind, hält sich leider weiterhin hartnäckig in den Köpfen der Herren. Tatsächlich sind Männer ungeahnt sensible und unsichere Wesen, weswegen sie auch für jedes Anzeichen von Anerkennung und Bestätigung überaus dankbar sind. Sagen Sie Ihrem Helden also ab und zu, was Sie an ihm bewundern und anziehend finden.Männer wollen erobern

Noch so ein Überbleibsel aus den längst vergangenen Jägerzeiten. Männer wollen um ihre „Beute“ kämpfen und (sich selbst) beweisen, wie stark sie sind. Ist eine Frau leicht zu haben, stets gehorsam und unterwürfig, verlieren sie jedoch schnell das Interesse und sehen sich nach neuen Herausforderungen um. Zeigen Sie also Selbstbewusstsein und Persönlichkeit, vertreten Sie Ihren Standpunkt und bleiben Sie auch dabei, wenn Sie davon überzeugt sind. Zeigen Sie gelegentlich Ihre Krallen. Männer wollen ebenbürtige Partnerinnen, keine Schoßhündchen.

Keine Action – kein Interesse

Dementsprechend, manchmal sind Männer nämlich doch leicht zu durchschauen, gilt auch: Wenn er nicht handelt, WILL er nicht handeln. Hat die vermeintliche neue Eroberung erst Ihre E-Mail Adresse, dann Ihre Handynummer verloren oder muss Ihr Freund plötzlich ganz dringend zur Familienfeier seiner Großtante vierten Grades gehen, statt mit Ihnen einen Shoppingmarathon zu starten, dann können Sie davon ausgehen, dass er schlicht und ergreifend keine Lust hat. Hat ein Mann wirklich Interesse an einer Sache, so wird er auch Taten folgen lassen. Wenn nicht, dann nicht. So einfach ist das. Genauso gilt die Faustregel: Männer wollen IHRE Action. Wenn Sie keine Eigeninitiative oder Tatendrang zeigen, egal ob beim ersten Kennenlernen oder beim Projekt „Wohnung Einrichten“, können Sie davon ausgehen, dass auch von seiner Seite nichts kommen wird.

Des Rätsels Lösung…?

Der Weisheit letzter Schluss oder die Lösung des Rätsels um das unendliche Mysterium Mann ist dieser Survival-Guide natürlich noch lange nicht. Er wird immer wieder Situationen – oder Reaktionen – des unbekannten Wesens geben, die Sie an jeglichem gesunden Menschenverstand zweifeln lassen. Aber falls es Ihnen ein Trost ist : Genauso geht es diesen starken, animalischen, maskulinen Abenteurern schließlich auch mit uns.