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Für viele Frauen ist der Höhepunkt beim Geschlechtsverkehr alles andere als selbstverständlich. Etwa 25% aller Frauen leiden sogar regelmäßig unter Problemen, zum Orgasmus zu kommen. Anders als bei Männern ist das Thema bei Frauen jedoch nur selten durch Medikamente in den Griff zu bekommen, denn die verschiedensten Ursachen können schuld sein an den Orgasmusschwierigkeiten einer Frau. Doch erst wenn man die eigentliche Ursache für das Problem kennt, kann man etwas gegen diesen unbefriedigenden Zustand tun.

Warum der Orgasmus so wichtig ist

Obwohl viele Frauen gelegentlich oder sogar regelmäßig unter mangelnder Lust oder Problemen beim Höhepunkt leiden, nehmen viele das einfach hin. Oft tun sie dies sogar als nebensächlich ab. Tatsächlich aber ist ein Orgasmus beim Sex sehr wichtig. Die ausgeschütteten Glückshormone sorgen für gute Laune und wirken Depressionen entgegen. Außerdem steigt bei regelmäßigen Orgasmen nicht nur die Stimmung, sondern auch das Selbstwertgefühl und die Selbstzufriedenheit, man ist generell entspannter und fühlt sich dem Partner sprichwörtlich näher.

Let’s Talk About Sex: Lustdefizit durch Informationsdefizit

Laut der Gesundheits-Homepage „medizinpopulät.at“ ist die Hauptursache für Schwierigkeiten beim Orgasmus ein sogenanntes Informationsdefizit. Rund 75 % aller betroffenen Frauen teilen sich ihrem Partner nicht entsprechend mit. Entweder, sie trauen sich nicht, offen über ihre Wünsche und darüber, wie sie sexuell erregt werden können zu sprechen, oder aber sie wissen es selbst nicht genau. Diese Ursache ist von allen am einfachsten zu beheben, sei es, indem man sich ein Herz fasst und das Thema anspricht, worauf der Partner mit Sicherheit positiv reagieren wird, oder aber dass man sich, seine Bedürfnisse und seinen Körper zunächst selbst besser kennenlernt.

Stress, Streit, Selbstwertgefühl - psychologische Orgasmus-Killer

Der zweithäufigste Grund für den ausbleibenden weiblichen Höhepunkt sind Probleme psychologischer Art. Oft ist Sex bei Frauen zum Teil auch Kopfsache und kann dementsprechend nicht erfüllend sein, wenn der Kopf mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist. Grübelt eine Frau beim Sex darüber nach, wie sie die Probleme bei der Arbeit in den Griff bekommt, was im Haushalt noch alles erledigt werden muss oder wann der nächste Besuch bei den Eltern ansteht, ist es kein Wunder, dass sie sich beim Sex nicht fallen lassen kann. Derart angespannt bleibt der Orgasmus verständlicherweise aus. Helfen kann hier, sich ganz bewusst entspannen zu lernen, zum Beispiel durch das Besuchen spezieller Kurse, in denen man Meditations- und Entspannungstechniken lernen kann. Ein weiterer Punkt, der die weibliche Psyche so sehr belasten kann, dass der Höhepunkt in weite Ferne rückt, sind Streitigkeiten und Probleme in der Partnerschaft. Eine besorgte, gekränkte oder verängstigte Frau lässt sich in der Regel beim Sex nicht gehen. Abhilfe schaffen kann man hier nur durch ein offenes Gespräch, indem man die zwischenmenschlichen Schwierigkeiten klärt. Auch ein gestörtes Selbstwertgefühl, Angst vor einem Kontrollverlust oder negative Erfahrungen beim Sex können zu chronischen Orgasmusproblemen führen. In diesen Fällen können einige Gesprächssitzungen bei einem Psychotherapeuten hilfreich sein, in denen die Probleme aufgearbeitet werden.

Körperliche Ursachen

In einigen Fällen haben die Probleme beim Höhepunkt aber auch körperliche Ursachen. Schilddrüsen-Fehlfunktionen, Diabetes, Unstimmigkeiten im Hormonhaushalt oder Nierenleiden können Orgasmus-Störungen nach sich ziehen. Diese sind oftmals aber auch eine Nebenwirkung verschiedener Medikamente. Antidepressiva oder hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille können Frauen die Lust rauben. In jedem Fall sollte man bei Verdacht auf ein solches Problem umgehend einen Arzt aufsuchen und wenn möglich das Medikament oder Verhütungsmittel wechseln. Oft reicht schon eine andere Antibabypille, um die weibliche Libido wieder anzukurbeln.