Je öfter ein Thema in aller Munde ist, desto mehr Gerüchte und Halbwahrheiten ranken sich auch darum. Gerade was zwischenmenschliche Beziehungen und Sex angeht, nehmen die „Weisheiten“ teilweise groteske Züge an, so dass man kaum noch weiß, was man eigentlich glauben soll. Nun wird jedoch den vielen Fragezeichen der Kampf angesagt, denn dieser Bericht greift die am weitesten verbreiteten Sex-Mythen auf und verrät, was dran ist an den Geschichten.

Verräterisches Riechorgan?

„Wie die Nase des Mannes, so auch sein Johannes“ – diese Binsenweisheit hört man immer wieder und sogar Oma lächelt dabei wissend. Sollten Sie einer neuen Bekanntschaft nun also nicht zuerst in die Augen, sondern auf die Nase schauen? Diese Taktik können Sie getrost vergessen, denn laut medizinischer Studien gibt es nicht den geringsten Zusammenhang zwischen der Größe der Nase und dem Geschlechtsorgan eines Mannes. Um weiteren Gerüchten vorzubeugen: Gleiches trifft auch für seine Schuhgröße, Armlänge, Finger und ähnliches zu.

Je dümmer, desto besser?

Einer Volksweisheit zufolge haben dümmere Menschen mehr Spaß beim Sex, als ihre intelligenteren Artgenossen. Ein Fünkchen Wahrheit ist tatsächlich dran, denn Menschen mit einem niedrigeren IQ machen sich grundsätzlich auch weniger Gedanken und können sich im Bett daher eher fallen lassen.Da man mit einem höheren Intellekt jedoch auch überaus fantasievoll und erfinderisch sein kann, wird das Liebesspiel dadurch bereichert, vorausgesetzt man lässt den Alltag los und entspannt sich.

Langes Stehvermögen = große Lust?

Wenn ein Mann so richtig Lust hat, überdauert das Stehvermögen seines Gliedes auch locker mal ein halbstündiges Vorspiel – so zumindest die These. Sollte das beste Stück Ihres Partners während des Liebes-Marathons jedoch einmal ein wenig nachgeben, ist das keinesfalls ein Hinweis auf seine Lustlosigkeit, also machen Sie sich keine Sorgen. Tatsächlich liegt eine so lang andauernde Erektion gar nicht in der Natur der Dinge. Da während einer Erektion ein ungeheuer hoher Blutdruck im Penis herrscht, der bei längerem Anhalten die Gefäße nachhaltig schädigen kann, hat das männliche Geschlechtsorgan so etwas wie eine automatische Pause-Taste und sinkt durchschnittlich jede Viertelstunde ein wenig in sich zusammen.

Bei zu viel Geschlechtsverkehr kann die Vagina ausleiern

Keine Angst, an dieser Binsenweisheit ist nichts, aber auch gar nichts Wahres dran! Sie diente in der Vergangenheit lediglich dazu, den „Anstand“ der Frauen zu festigen und ihnen Angst zu machen, so dass ihnen ein lustvolles, freizügiges Sexualleben gar nicht erst in den Sinn kam. Fakt ist jedoch, dass es sich bei der Vagina um einen von Muskeln durchzogenen, sehr elastischen Schlauch handelt. Und Muskeln werden, wenn man sie regelmäßig beansprucht, nun einmal nicht schwächer, sondern eher stärker, also schlafen Sie unbesorgt so oft mit Ihrem Partner, wie Sie möchten.

Männer wollen öfter als Frauen…?

Es stimmt zwar, das etwa 30% aller Männer ungefähr alle 30 Sekunden daran denken. Dass sie jedoch öfter Lust auf Sex haben als Frauen, ist nicht ohne Weiteres gesagt. Während die sexuelle Lust des Mannes ab einem Alter von 30 Jahren langsam etwas nachlässt, kommen Frauen gerade in diesem Alter erst so richtig in Form. Oft haben Frauen ab dem 40. Lebensjahr sogar mehr Lust als Männer des gleichen Alters. Studien zufolge haben ungefähr 50% aller Paare, die in einer harmonischen Ehe leben, gleich oft den Wunsch nach Sex. Leider ist es jedoch immer noch so, dass sexuell aktive und begeisterte Frauen skeptisch beurteilt werden. Daher fügen sich viele lieber stillschweigend dem Klischee, als aus dem Rahmen zu fallen.

Je mehr Sex man hat, desto eher wird man schwanger

Vollkommen falsch! Wenn Sie sich ein Kind wünschen, müssen Sie und Ihr Partner nun nicht Sex als Hochleistungssport betreiben, denn tatsächlich sinken die Chancen einer Schwangerschaft eher, wenn sie zu oft miteinander schlafen. Je öfter Sie Sex haben, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die ausgestoßenen Spermien Ihres Liebsten auch befruchtungsfähig sind. Das liegt daran, dass die männlichen Hoden eine gewisse Zeit brauchen, um Samenfäden zu produzieren. Wenn diese also besonders häufig „verbraucht“ werden, kommen die Hoden mit der Neuproduktion kaum nach. Möchten Sie also Nachwuchs zeugen, sollten Sie nicht öfter als jeden zweiten Tag Sex haben, damit sich möglichst viele zeugungsfähige Spermien im Ejakulat des Partners befinden.